Die Tamilen feiern am Sonntag ihr Tempelfest

Die Gemeinde wartet momentan auf die Verlängerung ihres Mietvertrags. Der läuft Ende des Jahres aus.

Krefeld. Das diesjährige Tempelfest des tamilischen Kulturvereins ist überschattet von Existenzangst. Der Mietvertrag für Gebäude und Grundstück im Mies-van-der-Rohe-Businesspark läuft Ende kommenden Jahres ab. Vorstandsmitglied Thanuja Baskaran: „Wir haben derzeit weder eine Zusage noch eine Kündigung von der Geschäftsführung des Parks, ob wir weitermachen können oder nicht.“ Die 25 Jahre alte BWL-Studentin weist darauf hin, dass es schwierig ist, Alternativen zu finden. „Wir müssen Parkplätze, Lärmschutz, Anbindung an den Nahverkehr, Brandschutz und andere Vorgaben einhalten.“

Für rund 40 000 Euro hatte die Gemeinde den Tempel gebaut

Die Hindu-Gemeinde braucht dazu noch viel Platz für den Tempel der Göttin „Sri Nagapoosanee Ampal“. Derzeit verfügen sie über rund 400 Quadratmeter an der Girmesgath. Für rund 40 000 Euro haben sie den Tempel erst im vergangenen Jahr aufwendig renoviert, sagt Thanuja Baskaran, Tochter der Vorsitzenden Sivamany Baskaran. Der katholische Pfarrer Albert Koolen, der die Gemeinde seit ihrer Gründung betreut, weist darauf hin, dass erst kürzlich die Miete um rund 400 Euro auf 2 600 Euro erhöht worden sei.

„Die Menschen hier warten einfach auf ein positives Signal von der Geschäftsführung, ob sie hierbleiben können oder nicht.“ Dabei macht sich Arbeiterpfarrer Koolen keine Illusionen. Der frühere Betriebsratsvorsitzende von Verseidag-BWL: „Der Business-Park ist auf Geschäfte ausgerichtet. Er hat keine sozialen Aufgaben. Trotzdem sollte die Geschäftsführung berücksichtigen, dass dies hier eine öffentliche, religiöse Stätte ist, die in ganz Deutschland bekannt und beliebt ist.“

Nach Provisorien in einer Kirche in Oppum, später 1991 an der Bahnstraße, glaubten die Tamilen ab 2003 an der Girmesgath eine feste Heimat gefunden zu haben. Das Bistum Aachen, hebt Koolen hervor, habe die Hindus dabei auch finanziell mit rund 10 000 Mark Zuschüssen für Miete und Renovierung unterstützt. Dazu komme, dass die Rahmenbedingungen im Westbezirk kaum besser sein könnten. „Auch in der Nachbarschaft gehört der Tempel inzwischen zum kulturellen Leben im Quartier.“ Business-Park-Geschäftsführer Wolf-Reinhard Leendertz war gestern telefonisch nicht zu erreichen.

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