Colonel Kittu und sein Kampf um die Freiheit der Tamilen
16.01.2017 – Am heutigen Tag jährt sich der 24. Todestag von Colonel Kittu. Colonel Kittu gehörte zu den ersten Kommandanten der LTTE und sorgte für ausschlaggebende politische Veränderungen in der Freiheitsbewegung der Tamilen. Er führte nicht nur politische Strukturen ein, sondern nahm auch an wichtigen Gesprächen mit der indischen und srilankischen Regierung teil. Darüber hinaus gewann er das Herz der tamilischen Nation: durch seine liebevolle Art und seiner Liebe zu seinen Landsleuten erlangte er ein hohes Ansehen in der Bevölkerung.
Beitritt in die LTTE
Der am 2. Januar 1960 in Valvettithurai geborene Sathasivam Krishnakumar, besser bekannt unter dem Namen Colonel Kittu, schloss sich 1977 als 17-jähriger Junge Hon. Veluppillai Prabhakaran an. So kam es dazu, dass er in der Organisation LTTE die Möglichkeit sah, sich für die Rechte der Tamilen einzusetzen. Er widmete sich dem Ziel mit großem Eifer und gehörte zu den bekanntesten Befehlshabern der Organisation; er war Kommandant der Halbinsel Jaffna zu einer Zeit, als die LTTE noch keine modernen Waffen besaß. In dieser Zeit führte er mehrere aufeinanderfolgende Gefechte mit der srilankischen Armee und setzte auch auf politischer Ebene bedeutende Meilensteine.
Friedensgespräche
1986 sorgte Colonel Kittu für ein großes Ereignis in der Geschichte der LTTE: Unter seiner Beobachtung fanden in den von LTTE verwalteten Gebieten Friedensgespräche mit singhalesischen Politikern und Militärführern statt. Das dreistündige Gespräch führte zwar zu keinem entscheidenden Ergebnis, jedoch zeigte dieses Gespräch ein Jahr nach den Thimpu Talks, dass man sich um eine Lösung des Konflikts durch Kompromisse bemühte.
Kontaktaufnahme mit Indien
1987 eskalierten die Spannungen zwischen der singhalesischen Regierung und der LTTE. Die srilankische Regierung bat deshalb um die Unterstützung der indischen Regierung bei der Konfliktlösung. Im Juli 1987 wurde zwischen Vertretern der indischen und der srilankischen Regierung ein Abkommen geschlossen, um eine Sicherung des Friedens in Sri Lanka zu ermöglichen. Dabei wurde die Meinung der tamilischen Delegation außen vor gelassen. Dieses Abkommen ließ das Vertrauen auf eine friedliche Lösung des Konfliktes vorerst sinken. Das Indien Peace Keeping Force (IPKF) wurde ausgesendet, um die Waffen der LTTE-Mitglieder zu entziehen, um so Frieden in Sri Lanka zu schaffen. Allerdings führte die IPKF eine Invasion durch, indem sie versuchte, mit dem Einsatz von modernen Waffen die LTTE auszulöschen. Auch das tamilische Volk im Norden der Insel litt unter den gewalttätigen Angriffen der indischen Armee.
Auch in diesen schwierigen Zeiten bemühte sich Colonel Kittu um einen Waffenstillstand und strebte parallel dazu Friedensgespräche an. Dazu traf er sich im November 1987 mit Marudur Gopalamenon Ramachandran (M.G.R), einem berühmten südindischen Schauspieler und damaligen Ministerpräsidenten von Tamil Nadu. Während seiner Amtszeit befürwortete dieser die Ziele der LTTE, weshalb Kittu als Anlass sah, ihn aufzusuchen. Beim Treffen teilte MGR ihm mit, dass er bereits einen Brief an den damaligen Premierminister geschrieben hat, um den Krieg gegen die LTTE zu beenden. Der Premierminister wiederum antwortete darauf, dass die Voraussetzung für einen Waffenstillstand die Waffenübergabe der LTTE sei. Folglich übergab die LTTE einen Teil ihrer Waffen mit der Hoffnung auf Frieden.
Jedoch hielt sich die indische Regierung nicht an ihr Versprechen und es kam zu weiteren gewalttätigen Gefechten zwischen der IPKF und der LTTE.
Bemühungen in Großbritannien
Im Oktober 1989 bekam Colonel Kittu die Möglichkeit, nach Großbritannien zu reisen. Diese Gelegenheit wollte man nutzen, um die ausländischen Beziehungen aufrecht zu erhalten und neue Möglichkeiten auszuschöpfen. In diesem Sinne wurde Colonel Kittu zum Ansprechpartner für ausländische Angelegenheiten ernannt, wodurch in allen Bereichen der LTTE neuer Optimismus entstand und der Wille, ans Ziel zu gelangen, bestärkt wurde.
Aufopferung für die Freiheit der Tamilen
Am 16. Januar 1993 kamen Colonel Kittu und neun weitere Mitglieder der LTTE in einen Hinterhalt der indischen Marine, als ihr Schiff M.V Ahat, auch bekannt als Jahat, auf der Heimreise von Thailand von der indischen Marine umzingelt wurde. Obwohl der indischen Marine die Aussprache von Sanktionen nur im indischen Wassergebiet erlaubt war, forderte sie Colonel Kittu und seine Truppe auf, sich zu ergeben. Während dieser seiner Mannschaft befahl, das Schiff zu verlassen und sich zu ergeben, opferte er sich und sprengte sich und das Schiff mit seinen Kadetten in die Luft.
Colonel Kittu ist eines der größten Vorbilder für viele tamilische Jugendliche geworden. Er setzte sich für ihre politische Bildung ein und war ein exemplarisches Beispiel dafür, dass Menschen grundlegende Veränderungen herbeiführen können, sofern sie sich bemühten.
Am heutigen Tage gedenken Tamilen weltweit an diesen ehrenhaften, wichtigen Menschen.
Quelle: TYO Germany