Landkreis Göttingen: Gruppe „Griffbereit“ startet wieder mit Austauschprogramm in Hann. Münden

Doppelspitze: Die „Griffbereit“-Gruppe wird von Tina Krause und Sahaana Ravindrakumar geleitet. Im Hintergrund ist Ravindrakumars Tochter Amelie zu sehen.© Jens Döll

„Griffbereit“ ist der Name eines Programmes vom Landkreis Göttingen und der Evangelischen Familienbildungsstätte für Kinder Alter von 0 bis 3 Jahren und deren Eltern. 

Landkreis Göttingen – Kinder mit Migrationshintergrund für die Kita zu gewinnen, ist eines der Ziele des Projektes „Griffbereit“, das der Landkreis Göttingen anbietet. Es richtet sich an Kinder von „0 bis 3 Jahren“ und deren Eltern oder Großeltern. Koordiniert wird der „niedrigschwellige Einstieg in die frühkindliche Bildung“ von der Evangelischen Familienbildungsstätte Göttingen.

Hann. Münden Familienzentrum bietet Gruppe an 

Vor Ort bieten die Familienzentren die Gruppen für Kinder und Eltern an. In Hann. Münden ist dies das Familienzentrum, das sich in der ehemaligen Kurhessenkaserne in Neumünden befindet. Momentan startet die „Griffbereit-Gruppe“ neu, nachdem Treffen wegen der Coronareglungen nicht möglich waren.

Die Hann. Mündenerin Sahaana Ravindrakumar war selbst Teilnehmerin und wurde dann zur Gruppenleiterin. „Ich habe zwei Mal in Göttingen einen Kurs besucht“, berichtet Ravindrakumar. Dabei wurden den Teilnehmern die Grundzüge des Programmes und pädagogische Grundkenntnisse mit auf den Weg gegeben.

Leitung von Griffbereit-Gruppe: Doppelspitze 

Neben Sahaana Ravindrakumar ist auch Tina Krause vom Familienzentrum Gruppenleiterin. „Es soll immer eine Doppelspitze geben“, berichtet sie. Diese ist mehrsprachig und pädagogisch ausgebildet. Sahaana spricht Tamilisch, ihre Muttersprache. Die Sprache wird in Sri Lanka gesprochen. In den Treffen, die einmal in der Woche stattfinden, wird zusammen gespielt, sich über Erziehungsfragen ausgetauscht und gesungen. Auch geht es „raus in die Natur“ und es wird zusammen gefrühstückt. Dabei sollen sowohl Eltern als auch Kinder Kontakte knüpfen. Die Eltern sprechen mit dem Kind in der Familiensprache und mit anderen Eltern und Kindern in Deutsch. So soll das Sprachverständnis verbessert werden.

„Es ist ein offenes Angebot, wegen der anhaltenden Pandemie müssen sich die Interessierten aber vorher anmelden“, sagt Krause. Die Angebote wenden sich an die Mütter und Väter mit Zuwanderungsgeschichte, heißt es von Kreisrat Marcel Riethig. Der Hintergrund von „Griffbereit“ sei, dass bundesweit jedes fünfte Kind bis zum Schuleintritt zu Hause eine andere Sprache als Deutsch spricht. Durch das Programm soll eine gelungene Mehrsprachigkeit unterstützt werden. Zudem sollen die Eltern auch für das Thema Betreuung und Kita sensibilisiert werden.

Weitere Gruppen im Landkreis Göttingen 

Neben der Gruppe in Hann. Mündens Familienzentrum gibt es weitere Gruppen in Bad Sachsa, Bovenden und Rosdorf. In Kürze sollen laut Evangelischer Familienbildungsstätte Gruppen in Duderstadt, Hattorf am Harz und Osterode am Harz entstehen.

Gestartet ist „Griffbereit“ in Münden im März 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Es fanden zwar treffen im Internet satt, doch wurde die Gruppe dann relativ schnell aufgelöst, berichtet Koordinatorin Elina Nurmela von der Bildungsstätte.

Weiteres Projekt: „Rucksack“ richtet sich an Eltern von Kita-Kindern 

Während sich das Bildungsprojekt „Griffbereit“ an Eltern und Kleinkinder bis zu drei Jahren wendet, gibt es für Eltern von Kita-Kindern das Programm „Rucksack Kita“, welches ebenfalls vom Landkreis Göttingen angeboten wird.

Das ist eine offene Gruppe für Eltern von Kindern im Kita-Alter. Drei bis acht Eltern treffen sich einmal in der Wochen, um sich ausschließlich auf Deutsch zu unterhalten. Ebenso wie „Griffbereit“ wendet sich „Rucksack“ an migrantische Familien, ist aber auch offen für alle.

Im Infoblatt der Evangelischen Bildungsstätte Göttingen, die das Programm koordiniert, heißt es: „Eltern lernen das Rucksackmaterial kennen und arbeiten an den Rucksack-Ideen zuerst in der Elterngruppe.“ Dann nehmen die Eltern die Ideen mit nach Hause. Dort üben und spielen sie mit ihren Kindern, allerdings in der Familiensprache.

Eltern sollen sich in Deutsch austauschen

In der Kita wiederum, die das Programm unterstützt, werden die Übungen auf Deutsch besprochen. So soll die Sprachkompetenz sowohl in der Familiensprache als auch im Deutschen ausgeweitet werden.

Auch beim „Rucksack“ hat die Leitung eine Doppelspitze inne. Diese beseht aus einer geschulten Elternbegleiterin und einer Erzieherin aus einer Einrichtung. Der Einstieg ist jederzeit möglich. 

In Hann. Münden soll eine solche Elterngruppe im September entstehen, und zwar an der Kita Fuldablick in der Welfenstraße 5, im Ortsteil Neumünden. In Duderstadt und Osterode am Harz gibt es bereits „Rucksack-Gruppen“. (Jens Döll)

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